Matzendorf 2011
Samstag, 26. bis Sonntag, 27.11.2011
Dem Alltag entfliehen, das war unser dringendes Bedürfnis, aus dem dann eine wunderschöne Wochenend-Tour entstanden ist. Dabei waren Phoebe mit Girl und Babs mit Isard. Leider kann Ben auf längere Touren nicht mehr mit, dafür ist er mittlerweile wohl einfach zu alt geworden. Aber er fehlt uns jeweils schon, irgendwie gehört ein Hund halt einfach dazu.
Für zwei Tage will man ja nicht allzu weit fahren, und so starteten wir in Matzendorf, wo wir unser Auto und den Hänger freundlicherweise bei Annika Friesecke stehen lassen durften. Von Matzendorf starteten wir bei bedecktem Wetter talaufwärts richtung Herbetswil, wo wir dann auf den Brandberg aufstiegen. In diesen wunderschönen Hügeln fast alleine, öffneten und schlossen wir Tor um Tor, bis es uns zu blöde wurde, und wir unsere Pferde (ohne Reiter) über die Kuh-Sperren gehen liessen. Erstaunlicherweise hat das sehr gut geklappt, und ganz zufällig hätte es bei der nächsten Sperre auch gar keine „Umreit-Möglichkeit“ gegeben! So haben wir also wiedermal was nützliches unterwegs gelernt! Je höher wir aufstiegen, desto näher kamen wir dem Nebel, und es wurde teilweise richtig ungemütlich. So sehnten wir uns nach einer heissen Schokolade in einer der vielen Bergbeizen. Da die Wander-Saison aber ahnscheinend schon zu Ende war, waren die nächsten zwei Restaurants geschlossen, und wir gaben die Hoffnung schon auf… Später kamen wir jedoch direkt an die perfekte Reiter-Beiz: den Malsenberg! Es gibt einen tollen Platz um die Pferde anzubinden, wir haben Heu bekommen, das Essen war super, das Restaurant klein und sehr gemütlich, und die Wirtefamilie sehr nett und sympathisch! Einfach toll sowas zu entdecken! Ach ja, und es hatte offen ;o)
So gestärkt (oder besser gesagt vollgefressen), und bei mittlerweile auch schönem Wetter (kurz vor Sonnenuntergang natürlich), haben wir uns dann auf den Weg nach unten gemacht, richtung Corcelles.
In Crémines haben wir uns dann durchgefragt zu einem kleinen Sprotstall, wo unsere Pferde in Boxen übernachten konnten, und mit Silage, Kraftfutter und Früchten verwöhnt wurden. Wir selber assen unterdessen noch ein kleines Abendessen im Croix Blanche gleich nebenan.
Am Sonntagmorgen konnten wir bei wunderschönem Wetter und einem Spaziergang zur Bäckerei das perfekte, aber etwas kalte Wetter geniesen. Wir deckten uns ein mit Pain Chocolats zum Frühstück, und mit Grättimannen zum mitnehmen. So ausgerüstet verabschiedeten wir uns und stiegen den Berg hinauf zur Bergerie d`Eschert. Oben erwartete uns warme Luft, strahlender Sonnenschein und ein geschlossenes Bergrestaurant. weiter ging es auf kleinen, aber spannenden Pfaden durch Wälder und über Juraweiden. Nach einem ungewollt anstrengenden Wegstück landeten wir in einem wunderschönen, fast Menschenleeren Tal, wo wir unsere Mittagspause machten und unsere Grättimänner genossen. Mit dem Ausblick auf das wunderbar anzuschauende Nebelmeer fanden wir sogar ein offenes Restaurant, in dem wir uns eine dringend benötigte Flasche Wasser kauften. Langsam ging es wieder talwärts, zuerst nach Gänsbrunnen, dann dem Hang (wir entschieden uns dummerweise für die Sonnenseite) entlang nach Welschenrohr. Während der ganzen Zeit kam das Nebelmeer immer näher, oder besser gesagt, wir ritten direkt darauf zu! Und nach Welschenrohr hat es uns dann verschluckt. Wie in einer anderen Welt zogen wir das letzte Stück im Nebel das Tal hinunter bis nach Matzendorf…