Ämmital

Samschtig, 19. bis Sunntig 20. Juni 2010.

Burgdorf-Krauchtal-Utzigen (20km)   Utzigen-Hasle-Rüegsau-Burgdorf (ca. 25km)

Leider hani für die Tour nur 1½ Täg zur Verfüegig… schliesslich mues unsereinä jo au mol no s`Gäld verdiene, zum s Benzin vom Rover zahle. Unter anderem…

Dr Grund für dä churzfristig Usflug isch d`Tour de Suisse gsi: Will i kei Luscht gha ha uf das Theater mit gsperrte Stroose, unmögliche Zueschauer, Velofahrer und “wiitere Behinderige“, hani am Samschtig Mittag mis Rössli iiglade und bi richtig Süüde gflüchtet. Ä bizeli planlos, wie sich das für ä Flucht ghört… Das heisst, d`Route für ä Samschtig isch gstande, vo Burgdorf us, (bis i us Burgdorf use cho bi, ischs ä Momänt gange, ha ä biz ä Chaos gha ;o))

S`Underbärgetal uf (tolli Galoppstrecki, super!) bis uf “Chrouchtl“, denn uufe uf ä Thorbärg, an dr Stroofaastalt verbii und dure wunderschöne Wald, alles über d`Hööchi, bis fascht uf Luterbach.

Emmental

Aber z`allererscht mol, han ich jo müese mis Gspann nöimä parkiere… i ha dr Parkplatz vo dr Märthalle z`Burgdorf im Chopf gha, und ha ghofft dass dört nid grad irgend ä spezielle Aalass stattfindet. I ha Glück gha, s`het Parkplätz gha, und au gnue Platz, zum s`Gspann uf zwei Parkplätz meh oder weniger grad (und meh oder weniger innerhalb vo dä Parkfälder) ane z`stellä. Denn isch allerdings grad es Polizeiauto überä Platz tuckeret, und i ha scho gmeint die verschüüche mi wieder! Sie si aber eifach duregfahre und hei chli blöd gluegt. I bi zur Parkuhr und ha das mol g`studiert… Maximal 12h! so doof! Ja nu, i ha uf guet Glück mol ä Fünfliber ine gheit (meh Münz hätt i ebe gar nid gha) und – tadaa – bis Mentig am irgendwenn. Oke… s`Billet schön brav unter dr Schiibe, hani im Hänger (!) afo s`Ross sattle. Dusse hets ebe dummerwiis grägnet. D`Polizei isch nomol duregfahre, het no blöder gluegt, aber immerno nüt gseit und trotzdäm het s`Babs grad Adrenalinschüüb gha vor Schiss! :o)

Also alles einigermasse ufs Ross gheit, Abschwitzdecki drüber und: will uf däm Parkplatz amä Schlachtviehmärt si, hets ä decktä Abindeplatz mitere Stange, erä Woog (hani nid bruucht) und: em nä Scheemeli!!! Genial oder! Das heisst, i ha chöne mitem Scheemeli im Schärme in aller Rueh mis z`grosse Ross packe! :o) super, oder?

Und denn, Auto bschlosse und nüt wie wäg, nid dass sichs d`Polizei denn no anderscht überleggt und eus wägschickt. (hani scho mol betont dass i ä biz Müeh ha mit söttige Autoritäte?)

Drum hani us luuter Stress grad nid gwüsst wele Wäg as i d`Charte mues hebe und wo n`i genau bi, also simmer äfach mol ein ei Richtig wäg. Mir si schlussändlich bi liichtem Rägä ins richtige Tal cho, und hei dört, nacheme Wägli wo eus unter dä Füess wäg g`rütscht isch (i bi denn vorus gloffe und ha dr Isard hindedra loh rütsche), doch no richtig schön chönne Tempo mache. Unterwägs hani d`Charte welle nöi falte, ha öbbis verdräit, mi Bleistiftstriich (mä zeichnet immer mit Farb ufe Charte, aber ha ebe denn grad kei Farbstift gha…) nüm gseh, und grad ä Schrecksekunde erläbt, (und wieder Adrenalinschüb) will i grad gmeint ha i sig im falsche (im sehr, sehr falsche) Tal! Unglaublich! Es isch glaub dringend mol Ziit gsi, für ä bizeli Entspannig!

Mir si richtig guet vorwärts cho, alles s`Tal uf, em Chrouchtalbach entlang. Überall hets Brüggli überä Bach gha, so breiti us Holzbälke, für Traktore mit Maschine.

Heit Dir gwüsst, dass die mängisch Ross frässe, die Brüggli?

Aso nur sälte, aber wenn lang niemer meh verbii cho isch, denn löse sie sich vo ihrne Metallträger und stürze sich uf alles Läbige! Vor allem ebe uf bruuni Traber, mit hinde linggs eme wisse Fuess! Han ich au nid gwüsst. Isch aber so. Mues mä ganz fescht ufpasse! Und mit möglichscht viel Abstand näbeduure schliichä. Und natürlich jeede Muskel aaspanne, und ganz guet beobachte. Jawoll! Han ich vom Isard glehrt. *lach*

Im doch eher strömende Räge heimr no mitere Frau mit Hund gschwätzt, wo ä riese Freud gha het am Rössli, isch total härzig gsi! Langsam isch`s Ziit worde zum s`Tal wächsle, aso simmer mol ufe erschtä Bärg uufe gstiiegä, und au do wieder, so schön! Langsam simmer ins richtigä Ämmital cho, mit dä Hübel und Täler, und überall si so Näbelfätze ghange! So richtig schön mysteriös, alt, gheimnisvoll und ä bizeli gruselig. Vorallem wenn mä denn an so Gschichte dänkt, wie die schwarz Spinne vom Gotthälf, wo jo au in sonere Gegend entstande isch… ufem Wäg richtig Utzige hei mr doch tatsächlich zwei riesigi Riitergruppe aatroffe, mit es paar ganz härzige gfläckte Ross und natürlich pflotschnasse, aber glückliche Riiter ;o)

Churz oberhalb vo Luterbach hei mr no d`Abzwiigig verpasst (ha d`Charte nid all bott welle useneh, die het scho gnueg glitte bi däm Rägewätter) und es Stück müese zrugg ritte. Es het zwar nüm grägnet, aber uf dr Hööchi obe isch d`Biise gange, und s`isch arschchalt wordä. I bi drum froh gsi, in ä bekannti Gegend z`cho. Und i mues säge, obwohls scho bald 10 Johr här isch, sit i do gschafft ha, si doch irgendwie so chli Heimatgfühl ufcho… Und dr Blick über d`Uusläufer vom Ämmital und uf Bärn (und, bi schönem Wätter würd mä so toll d`Alpä gseh…).

Mit fascht iischalte Händ bini denn z`Amseldinge acho, wo dr Chef scho im Stall gsi isch. Dr Isard het uf d`Weid dörfe (usem Brunne vorem Huus het er nid welle suffä, dört het`s Fisch drinn gha ;o)) go frässe, und i ha mi Züüg chönne usbreite und s`Nasse (dr Schloofsack und d`Ersatzchleider si tatsächlich troche bliebe) in Tröchnigsruum hänke.

Es isch würkli chli gsi wie hei cho… mitem Chef no chli buure, Chälbli tränke (und chli bäbelä), früsch geboreni “Fäärli“ zelle (15 Stück!) und versorgä, und äfach chli fachsimplä… Er fehlt mr scho, dä Job. Das Läbä. Igendwie. Aber ebe, wenn ich soviel Viecher dähäi hätt, chönnt i jo nid äfach s`Wuchenänd mitem Isard abhaue… Mä cha halt nid dr Fünfer und s`Weggli ha, isch ebe scho so!

Nachemä guetä Znacht mit super guetem Zopf und wiedermol Milch vo dä eigenä Chüe (quasi), hei dr Chef, d`Erika und ich no es Ziitli “brichtet“, wie`s im Bärndütsche so schön heisst, und nochär hani i mim ehemalige Stifte-Zimmer chönne übernachte. Mit offenem Fänschter, trotz nur 6 Grad, und mä ghört dusse dr Vehhüeter schloh und dr Brunne plätschere. Wie eh und jeh. Irgendwie het mä s`Gfühl dass sich an so Ort nie öbbis wird ändere, egal wennn mä verbii chunnt.

Am Morgä hani schnäll mis Züg zämepackt – i has fang würkli im Griff, goht nüm so lang wie au scho – dr Isard vo dr Weid gholt und em nomol welle Mais fuere, aber Monsieur het nid welle. Aso hani dä Mais halt wieder iipackt und dä Rindli geh. Asträngend, das Ross! Aber uf dr andere Siite ischs jo scho no ä schöns Gfühl, wenn er im andere Egge vo dr Weid stoht, und z`galoppiere chunnt, wenn i em rüef…

Nacheme sehr guete Zmorgä hei mir eus um die halb nüni, bi trochenem, aber sehr chaltem Wätter wieder ufä Wäg gmacht. Dasmol richtig Wägesse, also uf d`Hööchi ufe.

I ha leider nid würklich ä Plan gha wo dure, drum hani biz müese improvisiere, und bi viel uf Teerstroose glandet. Aber d`Gegend find i trotzdäm immerno umwärfend! Scho gli simmer z`Hasle unde gsi, und hei dört inere Bäckerei (die hätte au sälber Schoggi gmacht, aber sou tüür!) schnäll öbbis zum Zmittag chönne go hole. D`Lüt hei extrem blöd gluegt. Dr Isard hani dusse ans Gländer vonere Unterfüerig bunde, dr Ben het näbedra gwartet, und ich bi mit Huet und Mantel alwä scho au irgendwie no ä spezielli Erschiinig ;o) Aber i finds jo härzig. Gegenüber hätts no ä Kiosk gha (Kaugummi!!!), aber i ha nid welle riskiere dass dr Isard no dört ane schisst, so grad vor s`Schaufänster, das wär denn doch z`viel gsi ;o)

Über ganz härzigi Wägli simmer denn dr Ämme noch bis uf Lützelflüe. Ä Hängebrugg wär zwar ufem Wäg gläge, aber das hani eus denn doch nid zuetraut. Nid dass mir denn no alli drei in dr Ämme versoffe wäre! Uf mä Hübel oberhalb vo Lützelflüe hämmer in dr Sunnä (!) chönne Mittagspause mache. Wenns nid so zoogä hätt wärs richtig agnähm warm gsi.

Dört obe häts au no ä härzigi Beiz (Brandishueb) aber mir hei jo eusi Pause scho gmacht. Äne wieder abe uf Rüegsau, dört wieder ufe und uf Busswi, het eus dr Wäg langsam wieder richtig nach Burgdorf gführt. Unterwägs het ä Frau no äxtra ihri zwei Esel ab dr Weid gnoh, damit mir hei dure chönne, mega lieb! (das hätt süscht ä mega blödä Umwäg geh.)

S`letschte Stück richtig Waldegg isch denn nomol richtig spannend gsi: Es Trampelwägli wie die em Rhy noche, allerdings ziemlich ufe-abe und dr Untergrund us Sandstei… Das isch mr am Afang irgendwie nid so sympathisch gsi, will mä immer s`Gfühl het dä Sand überall git plötzlich noche und rütscht ab! Aber uf dr andere Siite isch das Züg mega griffig, s`Ross rütscht mit dä Iisä so guet wie gar nid! Wo mr grad am nä Lagerhuus oder so öbbisem verbii si, goht s`Fänschter uf, und ä junge Maa luegt ganz erstuunt use. Mir grüesse beidi und, woni scho fascht verbii bi seit er: “ä Landstriicher!“ Nei hallo??? :o)

Ufem Märthalle-Parkplatz goht mi erscht Blick – uf d`Windschutzschiiebe vom Rover. Nei, es isch nüt druf. Kei Bues, Gott sei Dank! S letschte wo no chönnt zum Problem wärde isch dr Isard z`verlade. Dä het jo mängisch au s`Gfühl er mües schwierig tue. I ha mir scho d`Szenarie usgmolt, mir do zmitzt in Burgdorf am üebe und fluechä und striite! Oje, das wär es Dilemma wordä! Er het denn au schnäll einisch näb dr Rampe müese dure gumpe, aber nochär ischs denn gange. Schliesslich het mä jo Hunger gha, und im Hänger isch jo (guet gmacht Babs) no es fascht volls Heunetz ghange.

Mitere stündige, absolut unromantische Hängerfahrt isch denn also euse Wuchenändusflug z`Änd gangä. Super isch es gsi. Trotz em schlächte Wätter am Samschtig. I würd uf jede Fall sofort wieder go!